Hans Christian Andersen

Andersen, Hans Christian. (Auch: H. C. Andersen)

Geboren in Odense am 2. April 1805
Gestorben in Kopenhagen am 4. August 1875

Andersen wurde, als Sohn eines Schuhmachers in armen Verhältnissen aufgewachsen, schon früh entdeckt und großzügig gefördert, als Märchendichter weltberühmt. Weniger bekannt sind seine Gedichte. Die Städte Kiel, Rendsburg und Flensburg, die ostholsteinischen Landschaften und die Westküste mitsamt den Inseln und Halligen, die er in seinem Roman Die beiden Baronessen für die dänische Literatur entdeckte, galten dem Dichter als Teil seiner Heimat; in den Herrenhäusern Breitenburg bei Itzehoe, Gravenstein/Graasten und Augustenburg machte der rastlose Reisende wiederholt Station. In einer Tagebucheintragung heißt es, bald sei er wieder daheim in Dänemark, „vielleicht sogar in Kiel“. Den Ausbruch der Schleswigschen Kriege erlebte Andersen als „einen Konflikt, der mich bis in die Fingerspitzen schmerzt“; auf ihn reagierte der Dichter u.a. mit dem Lied „I Danmark er jeg fodt“, das zu einer heimlichen Nationalhymne wurde. In Andersens reichem Iyrischen Werk mischen sich MythologischMärchenhaftes ebenso mit einem humorvollen Realismus wie in seinen Romanen und Märchen.

Peter Nicolaisen (aus der Anthologie Stimmenvielfalt. Gedichte aus Schleswig-Holstein. Neumünster: Wachholtz 2012)